Blattfasern werden aus den Blättern meist von tropischen Gewächsen gewonnen. Nur im veredelten Zustand sind sie weich, unbehandelt sind die Blattfasern steif und hart. Die bekanntesten Blattfasern sind das Sisal von den Blättern der Agaven, Abacá oder auch Manilahanf von den Blättern einer Bananenart
Die Blätter einiger Agaven-Pflanzen liefern die Faser Sisal
Die noch junge Naturfaser (aus der Familie der Spargelgewächse) wurde im 19. Jahrhundert erstmals gewonnen. Im 20. Jahrhundert war die Sisal-Gewinnung auf Ihrem Höhepunkt. Die Produktion ist jedoch derzeit rückgängig. Trotzdem ist die Sisalfaser einer der wichtigsten Naturfasern überhaupt. Die subtropische Agaven-Pflanze wird hauptsächlich in den Ländern Brasilien, Mexiko, Ostafrika und China angebaut.
Die Faser wird zu Garn, Seilen, Tauen und Teppichen oder als Füllmaterial für Matratzen und Polster verarbeitet. Die Sisal-Faser zeichnet sich durch besondere Zugfestigkeit, Zähigkeit und Steifigkeit aus. Nach der Ernte der Blätter werden die Fasern maschinell vom Blattgewebe getrennt, gebündelt und ca. 10 Stunden in Wasser eingeweicht, im Wasser geröstet, und so das Pektin ausgewaschen. Danach wird die Faser ca. 10 Stunden in der Sonne getrocknet. Anschließen können die Fasern versponnen werden.