Die Brennnessel wird in der heutigen Zeit leider oft lediglich als Unkraut angesehen. Unsere Vorfahren jedoch wussten die Brennnessel bestens zu nutzen und zu schätzen.
Bereits im Altertum waren die Vorzüge der Brennnessel bekannt. Beim Fund des „Özti“ wurde ein Werkzeug mit Nesselfasern gefunden. Neben der Nutzung der Brennnesselfasern wurde das Kraut auch als Heilpflanze genutzt. Die heilenden Wirkungen der Brennnessel sind auch heute noch bekannt. So kann daraus ein Tee kocht werden, der gut ist für die Verdauung ist, sie entschlackt unseren Körper. Äußerlich kann sie zur Haarpflege und zur sanften Hautreinigung verwendet werden. In der derzeitigen modernen, mediterranen Küche werden die noch jungen Blätter der Brennnessel, die noch keine Brennhaare besitzen, für schmackhafte Salatvariationen verwendet.
Aus den Fasern der Brennnessel wurde die sogenannte Nesselfaser gewonnen. Das Nesseltuch oder einfach nur Nessel ist fester als Leinen und wurde für Fischernetze und Taue verwendet. Die Faser hat eine hohe Reißfestigkeit, hat eine extrem hohe Feuchtigkeitsaufnahme und ist bauschfähig ähnlich der Baumwolle.
Dass heute im Handel erhältliche Nessel ist überwiegend aus Baumwolle gefertigt. Die Brennnesselfaser spielt in der heutigen Textilindustrie keine Rolle mehr