Chemiefaser aus synthetischen Polymeren: Polyester
Die Herstellung erfolgt mit organischer Terephthalsäure.
Terephthalsäure wird durch Oxidation (chemische Reaktion) mit der Hilfe von Katalysatoren (meist eine Kombination aus Cobalt, Mangan und Brom) aus p-Xylol (Rohstoffquelle für Xylol sind Steinkohle und Erdöl) hergestellt.
Durch Polykondensation im Vakuum bei hoher Temperatur entsteht so der Polyethylenterephthalat (PET) ein thermoplastischer Kunststoff, aus der Familie der Polyester. Das entstandene Granulat wird nun bei hoher Temperatur, etwa 280 Grad geschmolzen und kann dann im Schmelzspinnverfahren versponnen werden.
Polyester ist die wichtigste synthetische Chemiefaser, mit einem Anteil von etwa 60% der Gesamtproduktion.
Neben den normalen Polyester-Fasertypen mit unterschiedlichen Feinheiten gibt es weitere Spezialtypen für spezielle Einsatzgebiete:
hochfeste
schwerentflammbare
hochschrumpfende
hochgekräuselte
antistatische
Profil- oder Hohlfaser
Binde- oder Verklebungsfaser
Durch seine vielseitigen Eigenschaften nimmt Polyester als Textilfaser in der heutigen Textilindustrie einen großen Stellenwert ein.
Je nach Einsatz und Verwendungszweck wird die Faser auch als Mischgarn mit Wolle, Baumwolle, Viskose oder Modal verarbeitet.
Die wichtigsten Artikel sind: Anzug, Kostüm, Stoffe für Hemden und Blusen sowie Bettwäsche, Freizeit- Wetter- und Berufsbekleidung. Reine Polyesterfasern werden zu Nähgarn, Mikrofasern und Vliesstoff verarbeitet.
Polyester hat eine hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit, die Elastizität ist sehr hoch, die Faser hat eine geringe Knitterneigung und eine relativ hohe Elektrostatische Aufladung. Die Faser nimmt kaum Feuchtigkeit auf und hat je nach Art der Faser geringe bis gute Wärmeisolation.
Polyester ist beständig gegen Pilze und Fäulnisbakterien, verrottet nicht und weist von allen synthetischen Chemiefasern die höchste Temperaturbeständigkeit auf.
Polyester-Textilen sind pflegeleicht, in der Waschmaschine waschbar, schnell trocknend, fast bügelfrei
Neben der Verwendung von Polyester in der Textilindustrie gibt es weitere große Einsatzgebiete, so werden daraus Kunststoffflaschen, Folien, Filme, Harze, Lacke sowie Faserverbundwerkstoffe hergestellt.