Mischen von Faserstoffen

Werden verschiedene Faserstoffe gemischt, so sollen damit u.U. nachteilige Eigenschaften einer Faser kompensiert werden. Ziel ist es dabei, das Aussehen, die Verarbeitungseigenschaften, die Feinheit oder die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Das Mischen von Fasern kann bei der Garnherstellung erfolgen, hier werden verschiedene Fasern versponnen. Zum anderen können verschiedene Garne zur Herstellung von Stoffen verwendet werden. Mischungen können Naturfaser untereinander, Naturfaser mit Chemiefasern oder Chemiefaser untereinander sein.

Mischung von Naturfasern

Eine gängige Mischung von Naturfasern sind Baumwolle und Leinen. Es entsteht das Halbleinen (Leinenanteil mind. 40%). Bei der Herstellung des Stoffes wird die Kette aus Baumwolle und der Schuss aus Leinen gewebt. 

Vorteile: die Baumwolle hat eine hohe Saugkraft, das Leinen ist flusenfrei und langlebig.

Mischungen von Naturfasern und Chemiefasern

Bei Mischungen von Naturfasern und Chemiefasern werden die jeweils positiven Eigenschaften der Fasern genutzt, während die negativen Eigenschaften fast eliminiert werden.

Bekannte Mischungen sind: Wolle mit Polyester, Polyacryl oder Polyamid, oder Baumwolle mit Viskose, Modal, Polyester oder Polyamid

Vorteile:

- Große Reiß- und Scheuerfestigkeit
- gute Elastizität sowie positive Pflegeeigenschaften durch die Chemiefasern
- angenehmes Tragekomfort durch die Naturfasern.

Mischung von Chemiefasern

Durch Mischung von Chemiefasern untereinander könne verschiedene Effekte erzielt werden. So kann das Textil in matt oder glänzend oder geschrumpft oder ungeschrumpft gefertigt werden. Die Feinheit, die Festigkeit, das Dehnungsverhalten sowie die Elastizität spielen hierbei eine herausragende Rolle.

Kennzeichnung von Stoffen bei Textilien

Aus welchen Rohstoffen ein textiles Erzeugnis besteht, soll der Kunde beim Kauf wissen. Die Industrie und der Handel in der EU sind laut dem Textilkennzeichnungsgesetz (TKG) verpflichtet die Rohstoffzusammensetzung eines textilen Erzeugnisses zu benennen. Dabei sind entsprechende Etiketten anzubringen. Ebenfalls zu kennzeichnen sind Muster, Proben und Katalogabbildungen.
Das Textilkennzeichnungsgesetz (TKG) schreibt vor, dass die jeweiligen Mischfasern sowie der Mischungsanteil in absteigender Reihenfolge auf einem Etikett angebracht werden müssen.

Dabei ist bei Naturfasern der jeweilige Name z.B. Baumwolle und bei Chemiefasern der jeweiligen Namen der Gattung, z.B. Polyester anzugeben. Ist ein textiles Erzeugnis aus einem Material gefertigt so darf hier entweder 100%, rein oder ganz angegeben werden.

100% Seide               Reine Seide       Ganz Seide

Ist eine Textile zu mindestens 85% aus einem Faserstoff, z.B. Seide, so kann hier

85% Seide Mindestgehalt

geschrieben werden. Liegt der Anteil eines Faserstoffes unter 85%, so sind die beiden Faserstoffe mit den höchsten Anteilen prozentual anzugeben, z.B. 60% Baumwolle, 25% Polyester.

60% Baumwolle
25% Polyester
Viskose

Die anderen Fasern werden mit oder ohne Prozentangaben in absteigender Folge angegeben.
Erreicht bei einer Fasermischung eine oder mehrere Fasern keine 10% so können diese als sonstige Fasern bezeichnet werden und müssen nicht separat aufgeführt werden. Z. B. 85% Baumwolle, 15% sonstige Fasern.

85% Baumwolle
15% sonstige Fasern

Ist ein Kleidungstück gefüttert, so muss der Faserstoff vom Hauptfutter angegeben werden.

Oberstoff: 100% Wolle
Futter:       100% Seide


Damit der Kunde die Qualität des Produktes besser beurteilen kann, hat die Industrie verschiedene Markennamen und Gütesiegel entworfen.
Neben dem Baumwolle, Wolle, Leinen, Seide und Chemiefaser gibt es zahlreiche Markennamen die vom Warenzeichengesetz geschützt sind.

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