Seide

Tierische Fasern – Seide

Vor mehreren Tausend Jahren soll einer Sage nach eine chinesische Kaiserin eine Seidenraupe beim Einspinnen beobachtet haben, der Raupe den Faden entnommen haben und daraus ein Gewebe erstellt haben.

Wieviel Wahrheit in dieser Geschichte steckt, vermag heute niemand zu sagen. Fest steht jedoch, dass die sogenannte Seidenstraße, ein Netz von Karawanenstraßen das Mittelmeer mit Mittelasien und Ostasien bereits im Mittelalter verband. Auf diesen Straßen wurden Güter des Alltags, wie Gewürze, Glas, Porzellan und Seide transportiert und gehandelt. Daneben wurden Neuigkeiten und Informationen ausgetauscht.

Die Haupterzeugerländer von Rohseide liegen in Asien - China, Indien, Japan und Tailand. In Südamerika wird in Brasilien Rohseide hergestellt und in Europa vereinzelt in der Türkei und in Frankreich.
Insgesamt werden pro Jahr etwa 140.000 Tonnen Seide produziert, das entspricht etwa 0,2% der gesamten Faserproduktion.

Seide kann nur dort gezüchtet werden, wo Maulbeerbäume wachsen. Der Maulbeerspinner, eine gezüchtete Seidenraupe ernährt sich von den Blättern des Maulbeerbaums. Zwei mm groß ist die Raupe, wenn sie aus dem Ei kommt. Nach etwa 1 Monat und vier Häutungen hat sie eine Größe von ca. 10 cm und beginnt sich zu verpuppen. Aus ihrer Spinnwarze an der Unterlippe, die von zwei Drüsen gespeist wird, presst die Raupe die Seidenflüssigkeit das Fibroin (tierisches Eiweiß) und Serizin (Seidenbast oder Seidenleim). Die Raupe bewegt den Kopf in Form einer Acht und baut so ihre Hülle, den Kokon auf. So entsteht nach drei Tagen ein 3000m Doppelfaden. Nun findet die Umwandlung der Raupe in einen Schmetterling statt was etwa 14 Tage dauert. Bevor der Schmetterling schlüpfen kann, greift nun der Züchter ein. Ein schlüpfender Schmetterling würde den Kokon beim Verlassen zerstören, und der Endlosfaden kann nicht mehr abgewickelt werden. Schlüpfen dürfen nur die Schmetterlinge, die für die Nachzucht gebraucht werden. Die Tiere paaren sich, das Weibchen legt Eier und beide sterben.

Der Züchter sammelt die Kokons ein, und tötet die Larven mit heißem Dampf ab. Nach einem heißen Wasserbad, in dem der Leim gelöst wird kann er nun den Faden abwickeln.
50.000 Raupen erzeugen etwa 1000 kg Seidenkokons, was einen Ertrag von 120 kg Rohseide ergibt.

Neben dem Maulbeerspinner, der Zuchtraupe gibt es viele frei lebende Seidenraupen. Die bekannteste wild lebende Raupe ist der Tussahspinner. Wildseide ist jedoch meist nicht abhaspelbar und lässt sich schwerer vom Seidenleim befreien.

Der Vollständigkeit halber sei hier noch die Muschelseide erwähnt. Die bekannteste die Steckmuschel im Mittelmeer. Diese Muschel sondert ein Sekret aus den Fußdrüsen ab, mit denen sie sich an Gräsern und am Untergrund festhält.

 

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