● Bambusfaser
Die Fasern des Bambus nur 2-3 mm kurze Zellulosefasern und nicht spinnfähig. Die heute angebotenen Textilien mit Bambusfasern sind in Wirklichkeit Viskosefasern, die aus dem Rohstoff der Bambusfasern hergestellt wurden.
Eine größere Bedeutung hat die Bambusfaser für die Papierindustrie.
● Brennessel
Auch Nessel genannt hat unverholzte 10 bis 60 mm lange Stengelfasern.
Anbau und Gewinnung heute noch in Nepal. Die Ernte erfolgt von Hand. Die Faser wird geschält und über Nacht eingelegt Am nächsten Tag wird die Faser weiter bearbeitet und zu feinem Stoff versponnen. Die Brennesselfaser ist fein wie Baumwolle, seidig glänzend, weich und geschmeidig, reißfest und hat gute Wärmeeigenschaften.
● Hanffaser
Ist wohl einer der ältesten Pflanzenfasern. Die ältesten Funde stammen um 2800 v. Chr aus China. Es wird vermutet, dass die Pflanze bereits im 4. Jahrtausend v. Chr in der Yangshao-Zeit Verwendung fand. Aus Hanf wurden hauptsächlich Seile hergestellt. Später dann so etwa 500 v. Chr., so belegen Funde, wurde auch in Europa Hanf verarbeitet.
Derzeit beträgt die Hanf-Anbaufläche etwa 60.000 bis 100.000 Hektar stark schwankend von Jahr zu Jahr. Die größten Hanf-Produzent sitzen in Asien, China und Nordkorea mit insgesamt ca. 80.000 Hektar Anbaufläche. In Europa schätzt man die Fläche auf 14.000 Hektar.
Die Fasern sind der wichtigste Rohstoff des Nutzhanfs sowohl von der Menge als auch seiner Anwendungsmöglichkeiten. Es werden heute hauptsächlich Spezialpapier, Dämm- und Verstärkungsstoffe Segeltuch, Seile und Säcke hergestellt.
Für die Textilindustrie spielt die Hanffaser nur eine untergeordnete Rolle, da die Fasern recht grob ist.
Als Nebenprodukt bei der Fasergewinnung fallen die sog. Schäben an, die als Tiereinstreu oder als Bau-Dämmung Verwendung finden.
Aus dem Samen, der einen hohen Fettanteil hat werden Hanföle hergestellt. Auch findet der Samen Verwendung in der Lebensmittelindustrie und kann als Tierfutter eingesetzt werden.
● Jute
Ein Malvengewächs aus der tropischen und subtropischen Region. Aus den Stängeln werden die Bastfasern die Jutefasern gewonnen. Die Pflanzen benötigen ein feuchtes, tropisches Klima und wird bis zu 4 Meter hoch.
In einem Röstprozess werden die Pektine im Stängel aufgelöst. Danach werden die Fasern von Hand ausgelöst und unter fließendem Wasser ausgewaschen, danach werden die Fasern getrocknet und mit Öl behandelt, somit können sie leichter versponnen werden.
Jutefasern sind vollständig biologisch abbaubar. Die Fasern haben eine geringe Reißfestigkeit und besitzen die Fähigkeit viel Wasser aufzunehmen.
Jute wird hauptsächlich für Verpackungsmaterial, Säcke, Garne und Teppiche verarbeitet. Sie ist ein großer, wichtiger Konkurrent zu den heimischen Naturfasern, Flachs und Hanf.
Die Weltproduktion von Jutefasern betrug im Jahr 2008 ca. 2,7 Mio t, davon wurden etwa 1,6 Mio. t vom größten Jute-Produzenten Indien bewerkstelligt.
● Ramie
Ramie oder Chinagras ein Brennesselgewächs.
Als Faserpflanze wird sie hauptsächlich in Asien angepflanzt.
Ramie gehört zu den ältesten Faserpflanzen, textile Funde stammen aus der Zeit zwischen 5000 und 3300 v. Chr. aus Ägypten.
Etwa 15% des Stängels können als Ramiefasern gewonnen werden. Sie werden nass versponnen und haben eine hohe Zugfähigkeit. Ramiegewebe sind seidige glänzend und ähneln dem Leinen. Da die Verarbeitung jedoch sehr aufwendig ist, kann sie mit den anderen Naturfasern nicht konkurrieren.